22. Dezember – Samstag der 3. Adventswoche

O Rex gentium

„O König der Völker,
und ihr Ersehnter;
Schlussstein, der den Bau zusammenhält:
komm und errette den Menschen,
den Du aus Erde gebildet!“

O rex gentium
et desideratus earum,
lapisque angularis,
qui facis utraque unum:
veni et salva hominem,
quem de limo formasti.

(Vgl. Hag 2,8; Jes 33,22; Apg 4,11)

 

Die Sehnsucht nach der Großen Liebe
atmet in allen Völkern.

Wo Gott, Liebe in Person, Mensch wird,
ist Er in allen Völkern da.
Wo diese Liebe herrscht,
ist der Schlussstein gefunden,
der den Bau der Menschheit zusammenhält.

Aber ein Bau ist kein Klotz.
Er hat Türen, Fenster, Ziegel, Zement,
Fugen, Heizung, Fußböden, Treppen,
Keller, Dachboden, Dach und Regenrinne,
Blitzableiter, Schornstein, Balkone und Geländer,
Wohnzimmer, Schlafzimmer, Toiletten und Küchen.
Alle Elemente dienen gemeinsam dem einen Ziel:
dem Menschen Herberge zu sein.

Wo finde ich mich?

.
.
S T I L L E
.
.

Allmächtiger Gott,
schon naht das Fest der Geburt deines Sohnes,
der aus Maria, der Jungfrau,
Fleisch angenommen hat,
um unser Los zu teilen.
Wir bitten dich:
Dein ewiges Wort komme
und wohne unter uns mit seinem Erbarmen.

Liturgisches Tagesgebet vom 21. Dezember

Zur Musik von Arvo Pärt:

Arvo Pärt ist ein estnischer Komponist, der die „Neue Einfachheit“ in der Musik vertritt. Er ist einer der bedeutendsten und beliebtesten Komponisten zeitgenössischer Musik. Seine O-Antiphonen komponierte er zwischen 1988 und 1991. Wer mit seiner Musik noch nicht vertraut ist, kann sie leicht als „sperrig“ empfinden. Doch die „Sperrigkeit“ will etwas ausdrücken. Die O-Antiphonen bestehen aus wunderschönen biblischen Bildern, aber diese Texte sprechen nicht einfach von Harmonie. Sie rufen die Sehnsucht des noch unerlösten Menschen nach dem Kommen des Messias heraus. Die Dissonanzen drücken dies aus. Sie streben nach ihrer Auflösung wie Gott und Mensch zueinander streben. Wer sich auf die Musik von Arvo Pärt einlässt, spürt, wie sich beim aufmerksamen Hören unglaubliche Tiefen auftun. Masken fallen, Unwesentliches verblasst. Man fühlt sich ungeschützt vor Gott und dennoch gut aufgehoben im Geheimnis. (Geheimnis im Sinne von Andreas Knapp gedeutet: Ge-heimnis, d.h. das „Gesamt“ dessen, wo der Mensch und die Welt daheim sind.)

Noch etwas: Diese Musik ist nicht von uns ins Netz gestellt worden (was wir wegen des Urheberrechts nicht dürften), sondern es handelt sich nur um Verknüpfungen mit Youtube. Das ist der Grund, warum manchmal vor dem Beginn des Stückes Werbung eingeblendet wird und auch zwischendurch der eine oder andere Werbespruch optisch erscheint. Meistens kann man die Werbung aber mit einem Klick überspringen.

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