O Rex gentium (o König der Völker)

O König der Völker,

den sie alle ersehnen,

Du Eckstein, der das Getrennte eint.

Komm

und befreie den Menschen,

den du aus Erde erschaffen hast.

Ich schaute in den Gesichten der Nacht: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft und Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

Dan 7,13-14

Jesus als König, diese Vorstellung ist uns heute nicht mehr sehr geläufig, wo wir Könige fast nur noch aus Märchenbüchern und Klatschzeitschriften kennen. Aber wir haben mehr denn je ein starkes Gefühl für die Frage: Welcher Geist herrscht hier?

Wenn Jesus als „König“ erwartet und ersehnt wird, heißt das, dass sein Geist der Liebe ersehnt wird, der bedingungslosen Liebe zum Menschen, die er garantiert. Das schließt Freiheit ein, Barmherzigkeit, Offenheit, aber auch den Anspruch, in diesem Geist auch zu wandeln. Es bedeutet, dass seine Liebe, der Geist des Evangeliums, der Geist der Freiheit nicht untergeht und für alle Menschen offensteht, die in dieses „Zelt der Begegnung“ eintreten wollen, wo Leben in Fülle gedeihen kann.

Der „König der Völker“ beschränkt sich nicht auf ein einziges Volk, auch nicht auf eine einzige Institution. Er ist universal, wie echte Liebe universal ist.  

 

 

 

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